Subtil

Weil auf einem spekulativen Boden entstanden, aber in sich schlüssig:

“It is of course bedevilled by a special problem of continuity: Mithras was a Persian god, but were his mysteries in the West an extension of his worship in the East, or a fundamentally new creation, or a bit of both? I have surveyed this favourite battleground of Mithraic scholarship in my ANRW article, p. 2063-71. My own view (not that different from Merkelbach’s, Mithras, p. 75-77) is that probably in Rome and probably in the mid- to late-first century C.E. a founding genius, likely of eastern extraction, created the Mysteries in a brilliant synthesis of oriental religious lore, Greek cosmological learning and Roman values. Alii aliud sentiunt.”

Beck, R. (1992). The Mithras cult as association. Studies in Religion/Sciences Religieuses, 21(1), 3-13. https://doi.org/10.1177/000842989202100101 (Original work published 1992)

Es muss aber kein “founding genius” gewesen sein, sondern kann eine Art Bewegung oder sich entwickelnde Synthese gewesen sein, bereits in seinen Überlieferungs- oder Übernahme-Ursprüngen im antiken Rom. Dann wird die Annahme plastischer, wenn auch noch unklarer aus aktueller westlicher Sicht, die was sie nicht weiß und nicht versteht, nicht als Kriterium mitdenken möchte.

ROGER BECK (1937–2023) Roger Beck wurde in England geboren und erwarb seinen Bachelor of Arts an der Universität Oxford. 1971 promovierte er an der University of Illinois in klassischer Philologie. Als emeritierter Professor am Fachbereich für Geschichtswissenschaften der Universität Toronto Mississauga hatte Beck mehrere Verwaltungspositionen inne, darunter die des amtierenden Rektors (1991–1992), des stellvertretenden Dekans (1985–1991), des stellvertretenden akademischen Rektors (1986–1991), des Vorsitzenden des Erindale College Council und des Vorsitzenden des Akademischen Rates des Verwaltungsrats der Universität. Beck war eine weltweite Autorität auf dem Gebiet der antiken Religion, insbesondere des Mithras-Kultes, und veröffentlichte zahlreiche Werke zu diesem Thema. Er leistete einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Fachbereichs Theater- und Dramaturgiestudien der UTM. Als Dramatiker wurden Becks Originalwerke und Übersetzungen im Studio Theatre der UTM und beim Toronto Fringe Festival aufgeführt > https://www.classics.utoronto.ca/news/memoriam [03.10.25]

Dr. Farzad Vahid: Die Kultur des alten Iran

Dr. Farzad Vahid: Die Kultur des alten Iran

Dr. Farzad Vahid: Die Kultur des alten Iran

Die Volkskultur spiegelt die Denkweise und den Glauben der Menschen in den Gassen und auf den Märkten wider. Dem verstorbenen Manuchehr Jamali gelang es, mithilfe unserer Wörter, Begriffe und Mythen viele unserer früheren Glaubensvorstellungen und Überzeugungen zu entdecken und sie in rund achtzig Büchern zu reflektieren, die eine wahre Fundgrube unserer historischen Kultur darstellen.

Mithilfe seiner etymologischen Kenntnisse gelang es ihm, die Struktur iranischer Wörter zu analysieren. Wie bereits erwähnt, gelang es ihm, durch die Nutzung unserer Mythen und Volkskultur und deren Zusammenführung, die Kultur der alten iranischen Göttinnen zu entdecken, deren Mittelpunkt der Simorgh, das Symbol dieser Göttin, war.

Dieser Glaube war im Iran und in nahen und fernen Ländern schon vor dem Zoroastrismus oder dem Mazdaismus weit verbreitet. Seine Grundlage war ein Leben im Einklang mit der Natur, der Schutz der Umwelt und die Vermeidung von Tiertötungen und Umweltschädigungen.

Leider machte diese Kultur die Gesellschaft schutzlos gegenüber der Invasion durch fremde Stämme. Jamali zufolge erlebte sie daher einen grundlegenden Wandel und verkehrte sich beinahe in ihr Gegenteil, sodass Mithras oder seine Nachfolge in Europa zu einem Kriegsgott wurde.

In Europa wurden zahlreiche Mithräen gefunden, die meist unterirdisch [oder in Felsen gehauen] errichtet wurden und deren Wände mit dem Bild von Mithras‘ Stiertötung bemalt sind. Jamali zufolge ist die [Abbildung der] Stiertötung ein Zeichen für die Fortentwicklung des ursprünglichen Mithrasglaubens gewesen, in dem das Töten von Tieren verboten war.

Im Mithraeum, das in der Regel einer Elite und nicht dem einfachen Volk vorbehalten war, musste ein Neuankömmling im Laufe seines Lebens sieben Stufen durchlaufen: die erste war die Rabenstufe und die letzte die Stufe des Vaters. Viele ihrer Glaubensvorstellungen ähneln stark dem der Derwische, und es wird häufiger angenommen, dass die Stufen der Mystik dieselben sind, wie die der mithraeischen Glaubensvorstellungen, die sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt haben.

Eine Analyse der mithraischen und mystizistischer Stufen geht über den Rahmen dieses kurzen Beitrags hinaus. Die simorgischen oder frühmithraischen Glaubensvorstellungen aus der frühen Zeit – d.h. vor Mithras‘ Verwandlung in Mithras, den Kriegsgott – wirken heute sehr modern und zeitgemäß, und mit der Zeit werden wir uns ihrer ökologischen und humanitären Werte immer bewusster.

Dr. Farzad Vahid: The culture of ancient Iran

Popular culture reflects the way of thinking and beliefs of the people in the alleys and markets. The late Manuchehr Jamali succeeded in using our words, concepts and myths to discover many of our past beliefs and convictions and reflect them in around eighty books, which are a veritable treasure trove of our historical culture.

Using his etymological knowledge, he was able to analyze the structure of Iranian words. As already mentioned, by using our myths and folk culture and bringing them together, he was able to discover the culture of the ancient Iranian goddesses, the center of which was the Simorgh, the symbol of this goddess.

This belief was widespread in Iran and in countries near and far even before Zoroastrianism or Mazdaism. It was based on living in harmony with nature, protecting the environment and avoiding killing animals and damaging the environment.

Unfortunately, this culture made the society vulnerable to invasion by foreign tribes. According to Jamali, it therefore underwent a fundamental change and almost turned into its opposite, so that Mithras or his heir in Europe became a god of war.

Numerous mithraeums have been found in Europe, most of which were built underground [or carved into rock] and whose walls are painted with the image of Mithras killing the bull [the tauroctony]. According to Jamali, [the image of] the killing of the bull was a sign of the progression of the original belief in Mithras, in which the killing of animals was forbidden.

In the Mithraeum, which was generally reserved for an elite and not the common people, a newcomer had to pass through seven stages in the course of his life: the first was the raven stage and the last was the father stage. Many of their beliefs are very similar to those of the dervishes, and it is frequently assumed that the stages of mysticism are the same as those of the Mithraic beliefs, which have changed over time.

An analysis of the Mithraic and mystic stages is beyond the scope of this short article. The Simorgic or ancient Mithraic beliefs from the early period – i.e. before Mithras’ transformation into Mithras, the god of war – seem very modern and contemporary today, and with time we are becoming more aware of their ecological and humanitarian values.

 

Leseempfehlungen

zum Thema: Antikes Rom und Alter Orient, Altorientalistik

Verwobene Welten: Religiöse Zusammenflüsse zwischen Ost und West im Römischen Reich. Die Kulte von Isis, Mithras und Iupiter Dolichenus. Ed. by Svenja Nagel, Joachim Friedrich Quack, and Christian Witschel > mohrsiebeck.com/buch/entangled

Klassiker … Franz Cumont: The Mysteries of Mithra: The Definitive Account of a Crucial Historical Moment when a Colorful Oriental Religion Swept over the Roman Empire > https://www.routledge.com/The-Mysteries-of-Mithra-The-Definitive-Account-of-a-Crucial-Historical/Cumont/p/book/9781138614208

Klassiker … Reinhold Merkelbach: Mithras. Ein persisch-römischer Mysterienkult, Wiesbaden, 1998 > zvab.com/buch-suchen/ti

Mithras as the “Nachthimmel”, interesting reference here to Maria Weiss mithras-kult.de/index2.html just reading on Ehsan Yarshater > iranicaonline.org/articles/mithr

Yarshater seems very cautious overall in the article (…), Mithras as Sun and Nachthimmel seem an original and plausible idea to me.

Wie die Lithos im Badischen Landesmuseum letztendlich gehängt waren

„Mappe MITHRAS“ mit Lithographien: Sol und Mithras, Kulthandlung, Stiertötung, Felsgeburt

Farangis Yegane
Deutschland 2008

Die Künstlerin srtzt sich in ihrem Oevre intensiv mit Mithras auseinander. Sie kontrastiert in ihren Skulpturen, Installationen und Bildern den römischen Mysterienkult mit modernen Gedanken und Fragestellungen, wagt individuelle Interpretationen und initiiert somit einen Dialog zwischen Antike und Gegenwart.

Mit Dank an das Badische Landesmuseum Karlsruhe, Frau Natascha Daher, Frau Susamme Erbelding und Hernn Thomas Goldschmidt.

Drafts for the juxtaposition of “the two bloods”

The two bloods. Drafts from the FOR EXAMPLE MITHRAS exhibit by Farangis G. Yegane at the Kreuzgang of the Karmeliterkloster in Frankfut am Main.

Drafts for the juxtaposition of “the two bloods” and the worlds separating them. They go together in the contextualization of the integrity, the wholeness of the vulnerability of life, the dignity of all living beings and the sanctity of their lives.


The blood of affliction, pain, injustice – the sacrifice, be it human or nonhuman.


And, the blood of organic growth, of nativity, of balance – the menstruative circle in females, human or nonhuman.

Suffered experience “bonds” blood. Perpetration cuts!

“Initiated”, “baptized” by force of nature !!! or by the sword of myth ?

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Lithos from F.E.M. 1 exhibit at the Badisches Landesmuseum in Karlsruhe

In the context of what’s promising to be an impressive archaeological exhibition about the deities of ancient Rome: “Imperium der Götter: Isis – Mithras – Christus. Kulte und Religionen im Römischen Reich” the Badisches Landemuseum in Karlsruhe will feature a section about the cults’ ‘effective histories’ and their contemporary reception.

The 5-lithographs-portfolio from Farangis Yegane’s FOR EXAMPLE MITHRAS I series of works will be part of that segment in the museum exhibit.

Final Drafts for the FOR EXAMPLE MITHRAS PART I LITHOGRAPH SERIES