Mithraeum in Inveresk Schottland

Reliefdarstellung eines Phoenixes oder phoenixartigen Tierwesens von der Seite eines Mithrasaltars. Der Fund galt als überraschend, es ist das erste in Schottland gefundene Mithraum.

“Excavations on the eastern edge of the fort complex of Inveresk in East Lothian have revealed the first evidence for the cult of Mithras in Scotland.” > LINK

“Winged mythical creature.” > LINK

Der Phoenix erscheint auch auf dem Crosby Garrett Helm aus Cumbrien, eine römische silberne Reitermaske mit Phrygenmütze, bei der bislang unklar ist, ob es sich um die Darstellung des Gottes Mithras handelt, was aber wahrscheinlich ist.

Der Unterschied zwischen dem zoroastrischen und dem mithraischen Urrind …

Der Unterschied zwischen dem zoroastrischen und dem mithraischen Urrind ist der folgende: 1. Das zoroastrische Urrind wird von Angra Mainyu (Ahriman) tödlich verletzt. Das Ziel Ahrimans ist es, das Leben in der Welt zu vernichten. Arthas Samen aber sind immer siegreich (Pirooz), da sie die Kraft haben sich immer wieder zu erneuern. So sind alle Bemühungen Angra Mainyus umsonst und aus allen Teilen des Rindes (das mit „Parvins Ähre“ / خوشه پروین  gleichgesetzt ist) entsteht von neuem Wachstum durch die Absorption des Wassers, das in dem neben ihm gelegen Fluss, dem Flusse Veh Daiti, fliesst (das Urrind erfährt eine neue Frischwerdung =Frashgart).

Im Mithraismis ist Mithras der Schöpfer durch seinen Dolch, indem er damit die Ader der Urrindes durchschneidet. Hier fehlt die Darstellung des Flusses. Und an die Stelle des Prozesses der Wiederauferstehung tritt der Akt des Durchtrennens der Lebensadern des All-Lebens durch den Gott Mithras mit dem Dolch. Mit dem Schnitt in die Blutadern bewirkt Mithras die vermeintliche Wiederauferstehung (Frashgart) des Lebens. Wasser kann man nicht zerschneiden oder durchtrennen, aber die Adern durch die das Blut fließt (die man auch als einen „Fluss“ verstand) konnten durchtrennt werden. Die Ader war identisch mit der Gottheit Artha. Durch die Opferung findet im Mithraismus die Erneuerung statt, und mit der gewaltsamen Unterbrechung der Lebensadern entsteht der Gedanke des Bündnisses (Mitre) und tritt an die Stelle der Liebe (Mehr).

Geush Urvan, the primeval bull in Zoroastrianism and his/her counterpart in Mithraism, M. Jamali und G. Yegane Arani-May, Edition Farangis, 2009.

Payam Nabarz: Mithraische Symbole im Werk von Farangis Yegane

Mithraische Symbole im Werk von Farangis Yegane

Payam Nabarz

In dieser griechisch-römisch-persischen Sternenreligion sieht man die Seele des Individuums als herabgekommen von den sternernen Himmeln zur Erde, und zum Zeitpunkt des Todes tritt die Seele wieder ihre Reise hinauf zum Firmament an. Eine Vision, die der biblischen Vision der Jakobsleiter ähnelt. Das initiatorische System gestattete es dem Neophyten [dem neu Geweihten] sich mit dem Kosmos vertraut zu machen und die ‚Wegweiser’ der Sterne kennenzulernen. Diese sollten ihm dabei helfen, dass seine Rückreise glatter ablaufen würde und er den Zustand einer Henosis (eine Vereinigung mit dem Göttlichen, der Quelle) erlangen würde. Der höhlengleiche Tempel (das Mithräum) war eine Abbildung des Universums; hier durchschritt der Initiierte die Stufen verschiedener planetarer Grade und erfuhr von den Konstellationen und deren Bedeutungen.

In dem Objekt Treppe sehen wir die planetaren Initiationsgrade, die zum mithraischen Himmel führen:

⊕ Merkur (Corax / Rabe)
⊕ Venus (Nymphus / Bienenpuppe oder Bräutigam)
⊕ Mars (Miles / Soldat)
⊕ Jupiter (Leo / Löwe)
⊕ Mond (Perses / Perser)
⊕ Sonne (Heliodromus / Sonnenläufer)
⊕ Saturn (Pater / Vater)

Der erste Grad ist der Corax, von ihm an aufwärts geht es bis zum siebten Grad, dem Pater als der obersten Rangstufe.

In den Exponaten Mithras tötet den Stier, Wind und Das Opfer in den abrahamitischen Religionen erkennen wir die zentrale Ikonographie des Mithraismus. Dies ist die ‚Tauroktonie’ oder Stiertötung, die eine Darstellung des Nachthimmels war. Nicht zuletzt eignet sich die Gebäudestruktur des Mithräums dazu, alle Symbole des Makrokosmos mit einzubeschließen. Eines der mithraischen Mysterien ist die Vorstellung, dass die Stiertötungszene eine Darstellung der Konstellationen Perseus (Mithras), Taurus (dem Stier), Canis Minor (dem Hund), Hydra (der Schlange), Corvus (dem Raben) und Scorpio (dem Skorpion) ist. Die Weizenähre ist der Stern Spica (der größte Stern in der Konstellation Virgo); die Stelle an der das Kurzschwert in den Hals des Stieres eintritt sind die Plejaden; das lebensspendende Blut des Stieres ist die Milchstraße. Hier wird der initiierte Miles übergossen mit dem Blut des Stieres, als dem Seelenweg der Milchstraße, gezeigt. Der Miles wird so gerettet und erreicht den Himmel – dies steht in vergleichbarer Weise zum Blute Christi das die Gläubigen errettet. Der Mithras der den Schöpfungsstier tötet, erscheint am Beginn der Zeit und dies war nicht ein Opferritual das wiederholt werden sollte durch das Töten echter Stiere in den Tempeln.

In den Bildern Der Sonnenzyklus und Cautes und Cautopates am Feuer sehen wir die zwei Fackelträger Cautes und Cautopates, die die Tagundnachtgleichen (Equinox) symbolisieren. Cautes’ Fackel ist aufwärts gerichtet: sie stellt die Tagundnachtgleiche des beginnenden Frühlings dar. Und Cautopates richtet seine Fackel abwärts: dies steht für die Tagundnachtgleiche des Herbstes. Die Stationen der Sonne rund um das Jahr werden gekennzeichnet und beobachtet.

Das Thema weitet sich aus in den Ausstellungsstücken Opfertier und in der Täufling.

Diese Schlüsselbilder, die sich auf die zentrale Tauroktonie-Szene beziehen sind wichtig, da sie eine Anspielung auf den Schöpfungsmythos beinhalten. Zum Zeitbeginn bittet die Sonne Mithras darum den Urstier zu töten, doch Mithras gehorcht nicht auf Anhieb. Der Rabe, der Botschafter der Sonne, kommt nun zu ihm, um ihm erneut die Botschaft der Sonne zu überbringen. Mithras geht daraufhin hinaus in das Feld und fängt den Stier, indem er ihn mit aller Kraft bei den Hinterbeinen packt, über seine Schulter wirft und zur Geburtshöhle schleppt. Der zunehmende Mond, den wir im Sonnenzyklus sehen, der Stier und sein gebogenes Horn, symbolisieren die Verbindung des Stieres mit dem Mond. Als Mithras den Stier tötet, ergießt sich aus seinem Blut Wein, und all die Pflanzen, die die Erde bedecken. Seine Schwanzspitze wird zur Ähre, die uns unser Brot liefert. Die Samen und die Genitalien des Stieres werden zur Mondgöttin getragen und gereinigt und aus ihnen entstehen alle Tiere. So kommt duch die Tötung des Urstieres das Leben in die Welt. Wegen einer Dürre jedoch gedeiht das neue Leben auf der Erde nur sehr langsam. Als Mediator zwischen dem Himmel und der Erde wird Mithras dazu aufgefordert, das Problem zu lösen; dies nun ruft einen Konflikt mit der Sonne hervor, die das Land durch ihre Hitze verbrannt hat. Der Kampf zwischen Sol (der Sonne) und Mithras endet damit, dass Mithras die planetare Sonne besiegt und selbst zur unbesiegbaren Sonne wird.

Das Symbol und das Konzept des lebensspendenden Blutes und der Errettung, wird weiter in den Bildern Opferkelch und das Opfer in den abrahamitischen Religionen dargestellt.

Mithras wird auch in dieser Form angesprochen: „Und Du errettest uns, nachdem Du das ewige Blut verschüttet hast.“ Er wird als der Kosmokrator (der Herrscher über den Kosmos) bezeichnet und er bestimmt die Bewegungen der Erde und den Lauf der Jahrerszeiten. Man ordnet ihm die Zahl 365 zu, die Anzahl der Tage eines Kalenderjahres. In der Durchführung ihres hermetischen Aufstiegs durchliefen die mithraischen Initiaten astrale Reisen und bereiteten sich auf ihr letztendliches Ziel vor: die Rückkehr zur Milchstraße (dem Blut des Schöpfungsstieres). Das Prinzip des Aufstiegs ist die Umkehrung des Geburtsprozesses auf die Erde. Die Seelen finden ihren Eintritt über die Konstellation des Krebses, dem Punkt der Genesis, und sie gehen hinfort über die Konstellation des Steinbocks, dem Punkt der Apogenesis. Die auf das neoplatonische basierenden Ideale bilden den Hintergrund für die Vorstellung des Aufstiegs der Seele über die planetaren Sphären: Eine initiatorische Reise zur Reinigung der in der Menschheit verborgen liegenden göttlichen Aspekte von der Berührung mit der Materie bei der Geburt.

Übersetzung aus dem Englischen: Gita Yegane Arani-May.

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Fazit zur Ausstellung „Mysterium Mithras – ein antiker Geheimkult im Spiegel von Archäologie und Kunst“ auf der Saalburg im Taunus, August 2011 – Januar 2012.

Fazit zur Ausstellung „Mysterium Mithras – ein antiker Geheimkult im Spiegel von Archäologie und Kunst“ auf der Saalburg im Taunus, August 2011 – Januar 2012.

Der programmatische Charakter der Ausstellung MYSTERIUM MITHRAS, Archäologie und zeitgenössische Kunst zusammenhängend zu zeigen, ist bei Besuchern gut angekommen. Hier konnte Symbolsprache der frühen Glaubensvorstellungen, die in wissenschaftlichen Arbeiten normalerweise an Grenzen stößt, über die Bilder und Installationen der Künstlerin Farangis G. Yegane neue Denkanstöße geben.

Seit der ersten Ausstellung in der Farangis G. Yegane Archäologie zusammen mit ihrer Kunst zum Thema Mithraismus zeigte – im Karmeliterkloster in Frankfurt am Main 1994 unter dem Titel ZUM BEISPIEL MITHRAS -, hat sich das Interesse an den bei uns soweit noch eher unbekannteren Religionen alter Kulturen gesteigert. Auch ist es leichter geworden sich mit Informationen über das Internet zu versorgen und so ergeben sich vereinfachte Möglichkeiten neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Wir haben im Laufe der Zeit erfahren, dass sich in verschiedenen Ländern Neu-Mithraistische Gruppierungen befinden und sind selbst mit einigen ihrer Mitglieder in gegenseitigen Austausch getreten. Neu-Mithraisten befinden sich in Europa, im Iran, in Israel und in den USA.

Eine Freundschaft zwischen einem ehemaligen Offizier der US Army und Farangis G. Yegane begann über den Gedankenaustausch zum Mithraskult. Dieser Freund besuchte viele Fundorte und erforscht den Mithraskult seit Jahren als Privatgelehrter und Neu-Mithraist. Für seine Studien kam er auch mehrere Male zum Römerkastell Saalburg.

So entstand bereits in Vorab ein Netzwerk von Interessenten, unter denen die Information gegenseitig ausgetauscht wurde, dass die Austellung MYSTERIUM MITHRAS auf der Saalburg in Römerkastell stattfindet. Und zum Ende der Austellung zeigte sich, dass am Mithraskult ein großes Interesse besteht. Die Interpretation mittels zeitgenössischer Bilder und Objekte gibt dabei den archäologischen Fundstücken ihre einstige Lebendigkeit zurück.

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Mushrooms, Myth & Mithras: The Drug Cult that Civilized Europe

Mushrooms, Myth & Mithras: The Drug Cult that Civilized Europe
Carl Ruck, Mark Alwin Hoffman, José Alfredo González Celdrán (on Google Books)

An interesting interview with Prof. Carl Ruck: The Hidden World – Prof. Carl A. P. Ruck interview (excerpt)

Carl A.P. Ruck, Professor of Classical Studies, Boston University: http://www.bu.edu/classics/people/faculty/carl-a-p-ruck/

Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Carl_A._P._Ruck

Interestingly Prof. Ruck notes in the video interview how Western scientists partly like to draw a line towards influences that the middle eastern cultures had on the classical Greek culture. In relation to Mithraism this is of particular interest, since Mithraism took its initials in the myths of the ancient Iran.

Research about the early middle eastern cultures is still lacking in Western sciences however. Partly because of the “language barrier” – after all the Persian languages don’t root in Latin and Greek of course, and partly because through the forced Islamization in Persia research is somewhat tendentious.