Lustmord

Wenn uns die Lust packt schrumpft unser Denkvermögen. Die Befriedigung unserer Lustgefühle beginnt mit der Geburt. So sehen wir das Baby gierig an der Flasche oder Mutters Brust nuckelnd und dann satt und zufrieden einschlafen.

Wenn Mann oder Frau die Lust auf Sex packt, stellt sich meist das Denkvermögen ab weil wir es in solchen Momenten eher als lästig empfinden.

Dann sind wir nicht mehr Baby, doch die Lust am Essen wächst und wächst. Nun bemühen wir sogar unsere Denkkraft dafür, um herauszufinden: wie können wir unsere Esslust steigern.

Mit zunehmenden Alter wird es mit der Sexlust schwieriger, weil sie etwas fitte Körper braucht bei gewissen mehr sportlichen Leistungen. Also? Lieber gemeinsam etwas leckeres essen.

Mehr und mehr sind wir umgeben von Angeboten an Esslustige. Wenn wir uns jetzt richtig darauf einlassen und uns auf den Genießertrip bewegen, da sind wir besser dran nicht darüber nachzudenken, was wir denn da so lustvoll kauen, schlürfen und schlucken.

Stellen wir uns vor, dass uns aus dem knusprigen Schweinebraten zwei angstvolle Schweineäuglein ansehen würden? Wir kennen den seelenvollen Augenausdruck einer Kuh. Würde dieser Blick unser saftiges Rindersteak verzieren, hätten wir dann noch Lust am Essen?

Gut – wir könnten sagen wir essen doch keine lebendigen Tiere und haben sie nicht getötet. So lassen wir andere für uns Lustmörder sein.

Alle möglichen Denksperren haben wir im Laufe unseres Lebens aufgebaut um unsere Lustgefühle ungehindert auszuleben und suchen die Gemeinschaft der Denkfaulen.

Bunter Hund

Bunter Hund
frisst
nur Gemüse
Doktor sagt
das geht nicht gut

Bunter Hund
pinkelt an Autos
Herrchen
haben ihre Wut
Bunter Hund
ist kerngesund

Ein bunter Hund lebt nicht im Rudel man findet ihn leider nur vereinzelt. Ein bunter Hund versteckt sich nicht, und zeigt gern sein buntes Fell. Ein bunter Hund ist kein Rassist, denn er zeigt stolz alle Farben seines Fells. Ein bunter Hund schmückt die graue Häuserreihe der Großstadt und die grünen Wiesen. Und was für ein Hund bist Du?

Sohhak und die teuflischen Kochrezepte

Farangis: Zeichungen und kurze Nacherzählung aus dem Schahnameh von Ferdausi. Die Geschichte der Herrschers Sohhak gekürzt nacherzählt.

In einem kleinen Land hatte jeder Bewohner einen Garten mit Obst und Gemüse aller Sorten.

Keiner aß etwas getötetes aus der Tierwelt.

Als der alte Herrscher in seinem Garten tödlich verunglückte (oder wurde er ermordet?) erbte sein Sohn namens Sohhak, ein verwöhnter gieriger junger Mann, den Herrschaftssitz.

Viele Freunde waren stets um den jungen Herrscher versammelt.

Es kam zur Freundesschar ein neuer junger Mann dazu, der sich dem Herrscher als bester aller Köche anbot.

Anfangs servierte der Meisterkoch leckeres Essen aus Eiern. Dann etwas aus kleinen Vögelchen, danach Gänse und Enten, fein gewürzte Schweinchen und

der junge Herrscher und seine Freundesschar vergaßen, dass sie begonnen hatten getötete Tiere zu essen.

Eine große Freundschaft entwickelte sich zwischen Herrscher und Meisterkoch. Zum Siegel dieser Freundschaft bat der Koch darum, dem Herrscher die Schultern küssen zu dürfen. Wie gern erfüllte der junge Herrscher so einen bescheidenen Wunsch seines Meisters, denn die Lust des Kochs am guten Essen erschien ihm als die größte Freude im Leben.

Danach geschah schreckliches mit dem schönen Körper des jungen Herrschers! Je eine schwarze Schlange kroch aus seinen Schultern. Sie öffneten ihre Mäuler gierig nach Futter. Sie peinigten ihn weil sie alles übliche Futter für Schlangen verweigerten.

Der junge Herrrscher holte Ärzte und alle möglichen Ratgeber zu sich. Keiner konnte helfen bis auf einen Ratgeber,

der empfahl junge Männer zu töten, ihre Gehirne rauszutrennen und daraus die Mahlzeiten für die Schlange zuzubereiten.

Nun waren die Schlangen beruhigt, doch sie waren nun fest verwachsen mit dem Herrscher.

Gleichzeitig veränderte sich der junge Herrscher nicht nur äußerlich. Sein Charakter wurde grausam und brutal, sein Volk fürchtete sich vor ihm. Er verwickelte die Menschen in barbarische Kriege und sein Lebensende war ein qualvoller Tod.

Hier ist ein Link auf meine Sohhak-Seiten.  Und hier sind auch noch ein paar Infos über das Veganwerden und das Vegansein.

Mama Noel

Irgendwie ist da etwas ungerecht. Das denke ich, wenn ich jedes Jahr den Weihnachtsmann – auch Papa Noel genannt – in allen Variationen vorgeführt bekomme. Wo ist die Weihnachtsmännin? Wo ist Mama Noel? Mit feministische Lanze will ich hier nicht streiten, sondern mit geht es um die Balance in unserer Gesellschaft.

Da ist also der behäbige Weihnachtsmann mit weißem Vollbart, der recht gütig in die Welt guckt, doch Vorsicht: hinter seinem Rücken könnte er eine Rute halten und damit schnell böse Kinder schlagen! Dann hat er einen Sack, worin man schöne Geschenke und Süßigkeiten vermutet. Doch auch da ist Vorsicht angesagt: er hat auch schon mal böse Kinder in den Sack gesteckt.

Jetzt ist endlich die Balance hergestellt und die Mama Noel begrüßt das Weihnachtsfestpublikum. Sie hat keine Rute zu verbergen und zeigt sich in fröhlicher Nacktheit. Einen schweren Sack schleppt sie auch nicht. Trotz unsportlichen Körper ist sie sehr beweglich wenn sie den Weihnachtsbaum als Turnpartner benutzt. Die Freude am Leben ist das, was sie uns in dunklen Wintertagen vermittelt. Ist das nicht auch eine Süßigkeit, ein Geschenk?

Aber, aber – eines nehme ich ihr übel, dieser Mama Noel: warum turnt sie mit abgesägten Bäumen, gesteckt in Baumständer, so lustig herum? Auch Mama Noel sollte dann und wann mehr nachdenken wenn es um Weihnachtsfreuden geht. Denn im Wald, woher ihr Baum kam, ist auch eine Balance gestört.