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Mama Noel

Irgendwie ist da etwas ungerecht. Das denke ich, wenn ich jedes Jahr den Weihnachtsmann – auch Papa Noel genannt – in allen Variationen vorgeführt bekomme. Wo ist die Weihnachtsmännin? Wo ist Mama Noel? Mit feministische Lanze will ich hier nicht streiten, sondern mit geht es um die Balance in unserer Gesellschaft.

Da ist also der behäbige Weihnachtsmann mit weißem Vollbart, der recht gütig in die Welt guckt, doch Vorsicht: hinter seinem Rücken könnte er eine Rute halten und damit schnell böse Kinder schlagen! Dann hat er einen Sack, worin man schöne Geschenke und Süßigkeiten vermutet. Doch auch da ist Vorsicht angesagt: er hat auch schon mal böse Kinder in den Sack gesteckt.

Jetzt ist endlich die Balance hergestellt und die Mama Noel begrüßt das Weihnachtsfestpublikum. Sie hat keine Rute zu verbergen und zeigt sich in fröhlicher Nacktheit. Einen schweren Sack schleppt sie auch nicht. Trotz unsportlichen Körper ist sie sehr beweglich wenn sie den Weihnachtsbaum als Turnpartner benutzt. Die Freude am Leben ist das, was sie uns in dunklen Wintertagen vermittelt. Ist das nicht auch eine Süßigkeit, ein Geschenk?

Aber, aber – eines nehme ich ihr übel, dieser Mama Noel: warum turnt sie mit abgesägten Bäumen, gesteckt in Baumständer, so lustig herum? Auch Mama Noel sollte dann und wann mehr nachdenken wenn es um Weihnachtsfreuden geht. Denn im Wald, woher ihr Baum kam, ist auch eine Balance gestört.

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