For Real Tales / Echte Geschichten
„So ist das aber richtig,“ würde Dieter – ich nenne ihn hier mit Namen Andrea – behaupten. Andreas Vater Urs erzählte Andrea eines Tages in meinem Beisein, sie, Andrea, würde eines Tages eine britische Lady oder einen Lord ehelichen. Sie besaßen ein Haus in der Toskana, das einem kleinen italienischen Hexenhäuschen glich mit einem kargen typisch toskanischen Charme. Das Haus glich eigentlich einem kleinen Türmchen, das für ein brünettes Rapunzel, wie Andrea eines war, geschaffen war. Sie stand vor dem Turm ihres kleinen toskanischen Bauernhäuschens, und sah hoch. Das Haus hatten sie, Urs und Andrea, getauscht. Der Tausch war nicht zufriedenstellend und darüber waren Urs und Andrea traurig, aber Ihr neues kleines Anwesen lag im Schlaraffenland und dort ergaben sich viel mehr Möglichkeiten als in dem kleinen Märchenturm.
Der Minnegedanke der Breverts Andrea an Paddy hätte lauten können:
„Meine Stratageme, leuchten wie Edelsteine im Felsgestein. Ich glätte sie in den Jahren. Mit den Steinen erkauft, als Regel, die Dir gilt und uns zugleich. Wir pflegen die Regeln des Dorfes, auf offenem gemeinschaftlichem Boden. Ich gehöre dazu und achte auf die Regeln, noch über meinen Gedanken-Standard hinweg.“
Ihr Zeitbezug liegt nun im Staffellauf bei …
Kriesejad: er veröffentlichte kurzfristig auf seinem Blog ein paar Schilderungen über „sein Leben“. Dabei war besonders seine Erzählung über seine sexuellen Widrigkeiten so ein inhaltlicher Bathos, der die Nachhaltigkeit eines Apex erhielt, dass man davon ausgehen muss, diese Bilder, die hier assoziiert werden können, möglicherweise nicht zu vergessen solange Kriesejad auf unserem Radar erkennbar bleibt. Selbst der Versuch der Nacherzählung um diesen Effekt möglicherweise aus zweiter Hand zu vermitteln wäre schon schmählich. Der Mann liest und verehrt zu einem gewissen Grad, ganz gleichermaßen wie Andrea, einen komischen Lebemann, der schreibt und berühmt ist, der sich ausschließlich pornografisch, sexistisch playboyistischen Themen und Kram widmet. Deren typische Ikonensammlung. Eine Gemeinsamkeit in der Masse mal wieder, die Masse schafft.
Das, was Kriesejad als seinen Charme begreift, macht nur Eindruck bei denen, denen er ohnehin egal ist, obgleich sie sich auf exakt dem gleichen Boden bewegen und dies auch solidarisch und miteinander Grundempathisch gemeinsam tun. Aber ihre Wunschziele bringen eigene Wege mit sich, die begangen werden.
Krisejad freut sich über seinen liebevollen kreativ geschöpften Spritznamen: Les Hanny. Mit stolz erzählt er von dieser anerkannten Selbsternennung, die etwas verbindend liebevolles ausdrücke.
Er lässt sein Leid darüber, noch nicht berühmt geworden zu sein als „großer Künstler“ und Genie heraushängen, wie seinen Aufenthalt in der Psychiatrie in einem Vorort von Frankfurt am Main wegen weltanschaulicher Frustrationen ersten Grades.
Ein freiwilliger Aufenthalt. Lang und langweilig, so erzählt er. Eine Magen-OP wegen ihn störender Fettleibigkeit war sein Lösungsansatz. Doch seine Feistheit ging nicht durch die Reduktion von Körperfülle weg. Im Gegenteil. Die Feistigkeit, gepflegt durch nebenautoritäre Vulgärliteratur aus der Beatnik-Zeit, verfestigt sich gegenwärtig immens. Wo soll das enden, könnte er sich fragen. Das Mannsein kehrt sich in seinem Fall gegen ihn selbst. Und von dieser Gattung schweben so einiges in der Stadt – in der ein Hass regiert, den sie – diese Gattung Menschen – nicht mag.
Ich merke, dass ich weiterhin mit patho-psychologischen soziologischen Portraits arbeiten muss, um zu versuchen, die Portraits schriftlich zu zeichnen, die ich malerisch nicht den Mut habe, darzustellen. Es sind hässliche Bilder. Was nicht heißt, dass die von mir beschriebenen textlich geschaffenen Objekte nicht auf eine Schönheit der Subjekte hindeuten können – an die die Eigene Wahrnehmung, in Wortfassung dieser – sich anzulehnen versucht. Der Gedanke bleibt Objekt. Das Subjekt, Subjekt.
Das ist „Andreas Freundin“. „Er“ liebt New York. „Er“ ist ebenfalls von der Beatnik-Literatur noch durch seine Eltern geprägt und entwirft Plaketten für einige Produkte des Familienbetriebes Langer Mann, der kunsthandwerkliche Produkte vermarket hauptsächlich für einen sogenannten „Neuwiener Handbörsenverein“.
Sein Minnedenk richtet sich an seinen gesamten Stand: Ich verließ meinen Ort gleich zweimal, erst den Vater, der mich hielt, dann von Ort zu Ort, von Herz zu Seele, den Körper von innen nach außen. Ich fand meine Stätte, vereint mit dem Band, und bei der Ankunft, traft ich meinen Ursprung allein.
Auch Er ist Staffelläufer. Er gibt den Stab an … Die Kunst der Schönheit.
Die Minne von Geschmut, ganz richtigen Turminhabern gewidmet: Mit träumte von den andern Ländern, von kleinen Zauberhilfen, die blieben bis ich mir die Grube des Zweifels schuf. Der Zweifel, er war Kraft. Ich würde lieben als könnte das Schicksal meiner nicht verfehlen. So stand ich im Verborgenen doch unbegrenzt sichtbar und türmte mich um alle möglichen Leute herum.
Nun kommen wir zum Kern der Betrogenheit, die Betrogenen schlechthin. Das Ende des Laufs als Beginn der anderen Disziplin.
Ich kannte mal einen Mann, der lästerte darüber, dass seine Gespielin immer nur dieses eine Stück von diesem einen italienischen barocken Komponisten hören würde, und dass das „i-wie primi, irgendwie Primitiv“ sei. Er selbst hörte aber auch immer nur die gleichen Klassik-CDs rauf und runter. Bei ihm war das aber logischerweise genialistisch. Er schuf Währung für „den langen Mann“. Die oben genannte „Firma“.
Ich kannte mal zwei Männer, die waren genau das, was sie in Frage zu stellen meinten: affirmativ u. positivistisch. Ihr seht sie hier. Ihre verwöhnte soziale Stellung bestätigte sie, gleich einem wechselseitigen Verifikationsmodell, und die Richtigkeit ihrer allseitig gültigen Annahmen stand fest.
Sie waren Meister und Lehrling. Der eine kam als Schulhandelsreisender „über Österreich“ sagte er. Manchmal dichtete er. Auch er schuf Material für „den langen Mann“. Sein Lehrling, auch „aus Österreich“ war komplett ausgestattet mit Waffen aus dem Dietmarsischen Lügenmärchen. Lügenmärchen. Die alte Heldensaga der Schlaraffen.
Ich finde es gut, imaginierte Reflektion zu erdichten, als Versuch „neue Pathologien“ anspielungsweise anzusprechen, anhand der manthraischen emotiv sich vermittelden Lebenspraktiken, die Menschen so leben.
Es ist ein merkwürdiger Entwurf und Deep-Poetry-Prose.
rev. 06.09.2024




